Über Heuwinkel

Kunst und Geschichte in Harmonie

Malerei ist das kreative Hobby von Claudia Heuwinkel. Sie bringt die Schönheit der Malerei mit Acrylfarben in die Welt ...

... während Rolf Heuwinkel die verlorenen Geschichten und Verbindungen der Familien Heuwinkel und Billotet, durch Ahnenforschung wiederentdeckt. 

Gemeinsam verbindet Claudia und Rolf ... Lippe, Liebe, Leidenschaft sowie Kreativität und Geschichte.

Ahnenforschung 

... ist Rolfs Hobby, für das er aber immer zu wenig Zeit hat. 
Die Geschichte seiner Familie väterlicherseits "Heuwinkel" ist im primären Fokus ... aber zusätzlich auch die seiner mütterlichen Seite "Billotet".

Rolf nutzt das MyHeritage um die komplexen Familienstammbaum-Strukturen abzubilden, die sich bei der Ahnenforschung ergeben. Inzwischen ist eine vierstellige Anzahl an Ahnen/Verwandten zusammengekommen und geht aktuell bis ins 17. Jahrhundert zurück. 

Wer einen Einblick in den aktuellen Stand haben möchte, der kann auf den folgenden Link klicken. Auf der Website dort dann links auf "Stammbaum ansehen" klicken. Aus Datenschutzgründen werden noch lebende Personen ausgeblendet. Wer alle Details sehen möchte, kann bei mir die Berechtigung für den vollständigen Einblick beantragen. Dafür ist dort eine Schaltfläche "Mitgliedschaft beantragen".

Namensherkunft Heuwinkel

Von meinem Cousin Dr. Dirk Heuwinkel wurde ein Namensgutachten zur Herkunft des Namens Heuwinkel in Auftrag gegeben. Nachfolgend ein paar der Ergebnisse.

Örtlichkeitsname

Bei dem Familiennamen Heuwinkel (bzw. früher wohl "Heywinkel") liegt wohl ein sogenannter Örtlichkeitsname zugrunde - also ein Nachname, der sich auf eine Wohnstätte bezieht. In der namenskundlichen Fachliteratur wurden die Familiennamen u. a. von Otto Preuß in "Die Lippischen Familiennamen" behandelt (1883 ff.).

In Billinghausen, heute südwestlicher Stadtteil von Lage, ist in einem Schatzregister des Jahres 1488 eine Stätte "Hoygwinkel" angeführt, die 1536 und 1590 als Heywinkel im Heye erscheint. Dazu kommt ein Beleg des Jahres 1484 der Heyg für eine bewaldete Fläche in einem bestimmten Teil des Dorfes, später der Hei und 1887 der Heisundern genannt. Otto Preuß vermutete, dass der Name (Heyg, Hei) von hegen, einhegen und nicht von hoigen, heigen "hauen" abzuleiten ist. Diese Annahme kann heute bestätigt werden. In der Neubearbeitung des Mittelniederdeutschen Handwörterbuches findet sich das Wort hey, heg, hei als "gehegtes Waldstück" (besonders zur Hüttekohlegewinnung), das etymologisch zu mittelniederdeutsch hêgen, heyen, "mit Hecke, Hagen, Knick usw. umzäunen; hegen, schonen, schützen" gehört. Daneben gab es eine erweiterte und gleichbedeutende Wortvariante hêgenen, heynen, heinen, die ebenfalls mit erhaltenen Konsonanten -g- und mit aus -g- vokalisierten -y- / -i- erscheint.

In Lippe

Bedeutung

Zugrunde liegt eine Örtlichkeit, die im ältesten Beleg als Heyg erscheint, später als Hoyg (Heygwinkel, Hoygwinkel, ...). Es muss sich also um ein in bestimmter Weise "gehegtes" Waldstück gehandelt haben. Welchem Zweck die Hegung/Einhegung diente, dürfte kaum ermittelt werden können. Die dann genannte Stätte Heywinkel lag entweder in oder an diesem Wald, den Bedeutungen des Wortes Winkel entsprechend ist anzunehmen, dass der Hof aus Sicht der nächsten Siedlung an einer abgelegenen, versteckten Stelle lag.

alte und neue Schreibweisen

In den heutigen Familliennamen "Heywinkel" und "Heiwinkel" liegt der ursprüngliche Name in unveänderter Form vor. Die immerhin seit 1686 nachweisbare neuere Form "Heuwinkel" kann im westfälischen Sprachgebiet möglicherweise lautlich mit "Heywinkel" verbunden werden. Ein vergleichbares Nebeneinander von "Hei-" un "Heu-" findet sich beispielsweise bei den Familiennamen "Heubrock" neben "Heibrock" / "Heibrok" / "Heibrook" / "Heybrock". Oder bei "Heukamp" neben "Heykamp" / "Heikamp" / "Heijkamp" / "Heuwald" / "Heuwold" / "Heuwoldt" usw. usw.. Bei diesen Namen scheinen die Formen mit "Hei-" älter als die mit "Heu-". Es kann daher angenommen werden, das "Heu-" in den angeführten Namen als lautliche Mundartvariante von "Hei-" / "Hey-" entstanden sind.

Denkbar und aus Sicht des Namens-Forschers und Autors des Gutachtens ist aber eine Umformung des Namens "Heywinkel" zu "Heuwinkel", die als Korrektur erfolgte. Da "Hei-" / "Hey-" lautlich mit einer der zahlreichen Varianten des Wortes für "Heu" zusammenfiel - mittelniederdeutsch "Höü" (Heu), wird im aktuellen mittel-nieder-deutschen Wörterbuch mit den Laut- und Schreibvarianten houw, how, how, hog, hug, hugg, hoy, hoi, hoyg, hoig, heu, hew, hey, hei, hou, hau, hauw, haw, höüwe, howe, hoye, hoie, houwe, hauwe, hawe angeführt, das man Heywinkel als mundartliche Forn eines standardsprachlichen Namens "Heu-winkel" auffassen und mundartlich "Hey-" durch das vermeintlich korrekte, standardsprachliche "Heu-" ersetzen. Eine solche auf einem Irrtum beruhende Korrektur wird sprach-wissenschaftlich als Hyper-Korrektur bezeichnet. Diese Umformung konnte einerseits von den Schreibern in amtlichen oder kirchlichen Kanzleien / Pfarrstuben vorgenommen worden sein. Andererseits ist aber auch möglich, dass die Namensträger irgendwann selbst ihren Namen "Heywinkel" als "Heuwinkel" deuteten und die korrigierte Schreibung später einmal verwendeten.

Die spät bezeugten historischen Namensformen Heidewinckel, Heidewinkel und der heutige Name Heidwinkel sind aus Sicht des Namensforschers mit Sicherheit ebenfalls durch eine solche Hyperkorrektur entstanden. Hier wird die höchst wahrscheinlich als Variante von Heywinkel entstandene Namensform "Heewinkel" zugrunde liegen, bei der "Hee-" als Verkürzung von Hêde (Heide) interpretiert wurde, so wie dies bei anderen Familien-namen mit Hee- / He- der Fall ist. Z. B. Hewert / Hehwerth aus Hêdewert (Heidewirt) oder Hebrock / Hebrok aus Hêdebrock (Heidebruch).

Warum verändern sich Namen?

Mein Fazit:
 

Zusammenfassend ist zum Familiennamen Heuwinkel zu sagen: Heuwinkel ist neben Heywinkel und Heiwinkel eine von drei heute noch existierenden Varianten eines alten lippischen Familiennamens, der auf einen Hof Heywinkel in Lage-Billinghausen zurückzuführen ist. Die Bedeutung des Hofnamens fußte auf der Lage an einer abgelegenen, versteckten Stelle an dem gehegten Wald, dessen Name als Heyg, Heye, Hei überliefert ist. Es ist recht wahrscheinlich, dass alle Familien Heuwinkel, Heywinkel, Heiwinkel auf diesen Hof zurückgehen.

Unter anderem die sogar noch heute deutliche Häufung dieses Namens in Lippe sowie die verschiedensten Familien-Geschichten, bekunden den Ursprung in Lippe.

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